14 Punkte die man in Bezug auf touristische Bilder beachten sollte

Storytelling ist ein immer wichtiger werdender Bestandteil im Marketingkonzept einer touristischen Organisation. Die Konsequenz ist, dass immer mehr Medien produziert werden. Denn durch Fotos oder je nach Anwendung auch durch Videos, lassen sich Geschichten mit der notwendigen Emotionalität erzählen

Warum man in ein professionelles Fotoshooting investieren sollte

Jeder kann heutzutage mit seinem Smartphone ein Foto erstellen und dieses dann bspw. via Facebook oder Instagram der Öffentlichkeit verfügbar machen. Das führt dazu, dass die Quantität der Informationen steigt, während parallel dazu die Halbwertszeit der Daten sinkt. Verzögern kann man dies indem man qualitativ hochwertige Inhalte produziert. Deshalb bilden eine optimale Basis professionellen Rohdaten (Fotos / Videos) welche für den jeweiligen Einsatzzweck (gem. Konzept) veredelt werden.

Das folgende Schema „Guidelines Fotoshooting“ zeigt in kompakter Form, was bei einem solchen Konzept zu beachten gilt.

Urheber

Wichtig, der Urheber ist immer die Person (ein Mensch) welche mit technischer Unterstützung (Kamera) ein Bild herstellt.

Es ist rechtlich nicht möglich das Urheberrecht abzutreten. Dies bleibt immer beim Fotografen. Dieser kann aber die Handhabung und Verwendungszwecke für Dritte im Rahmen von Lizenzen regeln.

Briefing erstellen

Es ist deshalb schon im Briefing essentiell, dass der Auftraggeber klar definiert für welche Anwendung die Bilder genutzt werden. Wer ein verbindliches und detailliertes Angebot erwartet, sollte dem Auftragnehmer zudem folgende Informationen nicht vorenthalten:

  • Bildsprache (gem. Kommunikationskonzept)
  • Zweck der Bilder (Hauptbild, Moodbild, Keyvisual, Informationsbild usw.)
  • Typ des Shootings (Objekte / Personen)
  • Anzahl Sets ggf. mit Angabe der Fläche in m2 (bspw. 2 Seminarräume, Restaurant, Einzelzimmer, Doppelzimmer)
  • Zeitpunkt des Shootings (Morgen, Mittag, Abend, Nacht)
  • Ansprechperson (welche auch während des Shootings Zeit hat und dem Fotografen unterstützend zur Seite steht)
  • Lieferbedingungen (Dateigrösse, Lieferverzug, technische Probleme)

Fotograf bzw. „Medienschaffender“ suchen

Der Verband Schweizerberufsfotografen und Fotodesigner (SBF) ist eine gute Anlaufstelle. Es gibt aber auch viele talentierte Quereinsteiger, welche ihre Produktionen auf der eigenen Webseite und Social-Media präsentieren. Neben Instagram lohnt es sich auch einen Blick auf 500px zu werfen. Neben der Qualität der Arbeit sollte man bei der Evaluation folgende Punkte beachten:

  • Budget festlegen (Tagessatz variiert je nach Fotograf zwischen 800.00 – 3‘000.00)
  • Herkunft (Anreisezeit schränkt Flexibilität ein)

Möglichkeiten der Technik nutzen

Über den Tellerrand denken lohnt sich. Viele Fotografen haben zusätzliches Equipment und können bspw. auch 360-Grad Fotos aufnehmen. Diese lassen sich optimal auf Google MyBusiness (Streetview) integrieren. Heute wird diese Funktion mehrheitlich am Computer genutzt, Morgen vielleicht schon auf einer VR-Brille. Nur das es dabei keine Fotos mehr sind sondern 360-Grad Videos.



Medien

Für den Umgang mit den aus den Fotoshootings generierten Medien macht es Sinn unternehmensübergreifende Normen zu definieren. Ähnlich wie ein Styleguide das CI/CD regelt, sind für den Umgang mit Fotos und Videos folgende Punkte beachten:

Guidelines festlegen

  • Eigene Normen / Vorgaben an die Bildsprache (bspw. Schwarz/Weiss Fotos)
  • Schärfe / Schärfentiefe
  • Beispiele von bereits vorhandenen Bildern / Benchmark

Umgang mit Bildlizenzen regeln

Sofern Sie sich mit dem Auftragnehmer einigen können empfehlen wir immer die eigenen Vorgaben an die Lizenzen zu verwenden. Dies hat den Vorteil, dass alle ihre Aufnahmen unter dem gleichen Recht/Schutz stehen. Beispielsweise indem Sie sich an einem internationalen Standard wie CREATIVECOMMONS orientieren. Was Ihnen die Handhabung und Freigabe der Medien massiv erleichtern wird. Oder indem Sie eigene Auflagen erstellen, welche im Groben folgende Punkte berücksichtigen sollten:

  • Erlaubte Anwendungszecke (Print / Web)
  • Erlaubter Nutzungsgrad Dritter (Kommerziell / nicht Kommerziell)
  • Umgang mit dem Copyright (ggf. Verweis auf Urheber)

Standard für Formate aufbauen

Auch in der digitalen Fotografie gibt es eine Art Negativ, welches man RAW-Format nennt. Üblicherweise bleibt dies beim Fotografen. Wir empfehlen Ihnen jedoch Vorgaben zu setzen, wie Sie die Fotos vom Urheber erhalten möchten.

Beispielsweise für Web:

  • Dateityp: JPG
  • Format: 4:3 (3008px x 2008px)
  • Grösse: bspw. max. 6MB

Metadaten (Exif-DATA) nutzen

Neben dem eigentlichen Bild speichert jede Kamera auch die sogenannten EXIF-Daten ab. EXIF steht für Exchangeable Image File und ist ein Standard für die Speicherung von Aufnahmeinformationen bei Fotos. In diesen Daten finden Sie jede Menge nützliche Informationen zu den Fotos.

Es gibt diverse Daten, die mit dem Foto gespeichert werden. Die aus unserer Sicht wichtigsten sind:

  • Kameramodell
  • Aufnahmedatum / Uhrzeit
  • Bildgrösse
  • Bildqualität
  • Orientierung
  • Geografische Koordinaten
  • Artist (Ersteller / Photograph)
  • Copyright (Urheberrechts-Information)


Motiv

Die Aussage „Bilder sagen mehr als tausend Worte“ ist wohl jedem bekannt. Wobei 1‘000 Worte mit einem Foto auszusagen dann wirklich eine Kunst ist, welche beherrscht werden will.

Die Umgebung ist mitentscheidend

  • Genehmigung einholen, sofern das Shooting in einem öffentlichen Raum durchgeführt wird.
  • Datenschutz beachten bei auf den Bildern klar erkenntlichen Personen (Hauptdarsteller / Nebendarsteller).
  • Wurde beim Fotografieren die Einwilligung der jeweiligen Personen eingeholt?
  • Mögliche Störfaktoren berücksichtigen (Beleuchtung / Wetter / Tageszeit / Jahreszeit).

Das Objekt / Model steht im Zentrum

  • Überlegen Sie sich was der Gast wissen will, zeigen Sie entsprechend alles was er sehen muss (bspw. auch das Bad).
  • Steht das Hauptmotiv im Vordergrund oder wird es durch etwas abgelenkt?
  • Sind die möglichst keine Firmennamen, Produktnamen, Markenprodukte oder Warenzeichen zu sehen?

Stageing - sich von der besten Seite zeigen

  • Stehen bei Aussenaufnahmen keine Stühle rum oder andere störende Elemente?
  • Sind alle Fenster, Rollläden geöffnet, wird eine wohlige Stimmung erzeugt (Kerzen / usw.)?
  • Versuchen Sie trotzdem authentisch zu bleiben um nicht eine falsche Erwartungshaltung zu schüren.


Verwaltung

Je mehr Medien produziert werden umso aufwendiger gestaltet sich die Verwaltung. Der Markt bietet dazu diverse Lösungen. Von kostenlosen Lösungen für Private wie iPhoto oder Picasa GoogleFotos bis zu umfangreichen Asset Management für Firmen ist alles vorhanden.

Hosting

  • Wie viel Speicherplatz benötigen wir?
  • Wo sollen die Daten gespeichert sein (lokal oder in einer Cloud)?
  • Brauchen wir ein Backup-Service, bzw. was passiert bei einem Datenverlust?

Organisation

  • Nach welchem System legen wir die Daten ab (Ordnerstruktur / Keywords)?
  • Wie viel Zeit benötigen wir um ein gewünschtes Bild zu finden?
  • Brauchen wir ein Versionierungssystem, bzw. was passiert mit Fotos welche bspw. älter als 5 Jahre sind?

Post-Production

  • Haben wir auf unserem Computer Tools um die Fotos entsprechend dem Einsatzzweck zu bearbeiten oder erwarten wir, dass pro Bild automatisiert die notwendigen Formate / Varianten generiert werden?

Sharing

  • Wie regeln wir den Zugriff auf die Daten durch Dritte?
  • Brauchen wir Schnittstellen zu anderen Systemen?